Nach Fritzlar muss man vom Süden her kommen, von Mar-burg, von Homberg oder auch von Bad Wildungen. Erst dann wird die exponierte Lage der weithin sichtbaren Stadt am linken Steilufer der Eder deutlich, das nach Norden, in Richtung Kassel, in ein Plateau übergeht. Wir befinden uns hier geographisch im Bereich der Fritzlar-Waberner Ebene, die wiederum Teil der Durchgangslandschaft der Hessischen Senke ist.
Von dieser Ebene aus bietet sich das großartige Bild der knapp 1290-jährigen Stadt. Zahlreiche gut erhaltene Wehr- und Wachtürme der mittelalterlichen Stadtbefestigung und die schlanken, schiefergedeckten Kirchtürme bewachen die vielen eng aneinander geschmiegten spitzgiebeligen Fachwerkhäu-ser. Über allem, noch einmal weit herausgehoben und domi-nierend, die Türme des Domes St. Peter.
Fritzlar erlebt man am besten zu Fuß, weil es, wie alle mittelalterlichen Stadtkerne, auch nur Fußgängerdimensionen hat, abgesehen davon, dass einige Gassen und Treppenstra-Ben sowie der Marktplatz ohnehin für Autos nicht passierbar sind. Man kann die alte Dom- und Kaiserstadt nur unter historischem Aspekt richtig kennenlernen, denn hier befinden wir uns wahrhaft auf geschichtlichem Boden. Ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit ist unumgänglich.