a-leithner / latex-vwa-template

Template project including a document class for Austrian students writing their VWA

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LaTeX-Vorlage für VWAs

Note: Since this repository is specifically targeted at Austrian students, this documentation file will be available in German only. Also, this template project is likely useless outside of Austria.

Was ist das?

Dieses Repository beinhaltet ein Vorlage-Projekt für eine VWA, die mit Hilfe des Textsatzprogrammes LaTeX verfasst werden soll. LaTeX bietet viele Vorteile, unter anderem die Automatisierung vieler Arbeitsschritte, die in Microsoft Word oder OpenOffice, LibreOffice et al. manuelle Intervention erfordern. Speziell seien an dieser Stelle das automatisierte, stilgerechte Zitieren und die automatische Verzeichniserstellung genannt.

Da LaTeX allerdings eine relativ steile Lernkurve hat, soll diese Vorlage LaTeX-Einsteigern, die es einmal ausprobieren wollen, und die VWA als beste Möglichkeit dafür sehen, einen einfachen Einstieg erleichtern.

Warum?

Mir ist bewusst, dass LaTeX nichts für den durchschnittlichen Anwender ist, ganz einfach, weil es eine relativ steile Lernkurve hat. Gleichzeitig bietet es aber gerade im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens (wozu es 1980 von Leslie Lamport und eigentlich TeX bereits 1977 von Donald E. Knuth konzipiert wurde) wahnsinnig viele Vorteile, die vielen menschlichen Fehlerquellen vorbeugen sollen.

So kann beispielsweise aus einer Bibliographiedatenbank (also einer Literaturliste) automatisch nach einem definierten Stil zitiert werden, was die Zitate konsistent macht. Aus dieser Bibliographiedatenbank kann automatisch ein Literaturverzeichnis erstellt werden, in das nur diejenigen Einträge übernommen werden, die tatsächlich zitiert wurden.

Des Weiteren wird automatisch ein Inhaltsverzeichnis erstellt, das immer die aktuellsten Einträge enthält, etwas, das bspw. bei Textverarbeitungsprogrammen wie MS Word, OpenOffice, LibreOffice, etc. nach jeder Kapiteländerung manuell vorgenommen werden muss.

LaTeX kümmert sich selbst darum, den eingepflegten Inhalt möglichst leserlich zu setzen (im Blocksatz werden bspw. keine großen Abstände eingefügt, wie Word das sehr gerne macht) und versucht, nicht schlauer als der Verfasser des Dokuments zu sein (es verliert bspw. keine Stilvorlagen, sondern erzeugt immer genau das, was man ihm anweist).

Gerade im naturwissenschaftlichen Bereich ist LaTeX zu empfehlen, weil sehr viele Erweiterungspakete existieren, die das Arbeiten mit Formeln usw. erheblich erleichtern, viele davon kommen bereits mit neuesten LaTeX-Installationen mit.

Wie verwende ich das?

Voraussetzung, um dieses Vorlagenprojekt und die mitgelieferte Dokumentenklasse zu verwenden, ist eine funktionierende LaTeX-Installation, ich empfehle bspw. TeX Live in dem vorgegebenen Installationsumfang von „Medium“.

Jedenfalls ist zu kontrollieren, ob die Pakete biblatex und biber verfügbar sind, denn diese kümmern sich um die Bibliographie. Bei TeX Live können beide Pakete entweder von der Kommandozeile aus mittels

tlmgr install biblatex biber

oder über die graphischen Oberflächen, wie etwa tlmgr gui unter Linux und macOS oder tlshell unter Windows, mit Hilfe der Paketnamen installiert werden.

Hat man sich vergewissert, dass alles auf LaTeX-Seite so weit funktioniert, muss noch diese Vorlage heruntergeladen werden. Dazu gibt es hier auf GitHub die Möglichkeit, das Repository als ZIP-Archiv herunterzuladen. Ist dieses Archiv dann entpackt, kann losgelegt werden:

Die Hauptdatei vwa.tex

Die Datei vwa.tex ist der Ort, an dem die Arbeit begonnen wird. Ich habe mich für diese Vorlage für eine relativ komplexe Ordnerstruktur entschieden, um ein bisschen besser Ordnung halten zu können. Daher wird jedes Kapitel in seiner eigenen Datei verfasst, die im Ordner kapitel/ abgelegt wird (freilich ist das nur eine Empfehlung, aber die Arbeit an der Arbeit kann dadurch deutlich übersichtlicher gestaltet werden).

Doch zunächst gilt es, die Metadaten auszufüllen; eigentlich ist in der Datei bereits alles erklärt, der Vollständigkeit halber aber auch noch hier:

In den Zeilen 46 - 60 sind allgemeine Informationen auszufüllen, die sowohl auf das Deckblatt der Arbeit kommen, als auch für die PDF-Datei von Bedeutung sind:

  • Titel, Untertitel und Autor werden mit den Befehlen \title, \subtitle und \author festgelegt, die entsprechenden Werte sind, wie bei LaTeX üblich, in die geschwungenen Klammern zu schreiben.
  • BetreuerIn und Schule werden darunter festgelegt: \betreuer ist für den Namen der betreuenden Lehrkraft vorgesehen, mittels \betreuerLabel kann ein eigenes „Label“, also eine eigene Beschriftung, für den Namen der Lehrkraft auf dem Deckblatt festgelegt werden. Es empfehlen sich „Betreuerin“ und „Betreuer“ für deutschsprachige VWAs. Die Schule ist etwas komplexer festzulegen, da die Dokumentenklasse ein Schullogo (so wie von den meisten AHS vorgeschrieben) erwartet. Der Dateiname (relativ zur vwa.tex) kommt in die eckigen Klammern, in die ersten geschwungenen der Name der Schule und in die zweiten geschwungenen die Adresse. Für ein (fiktives) Wiener Gymnasium könnte das also so aussehen:
    \schule[figuren/bg25.png]{Bundesgymnasium Wien XXV}{Hans-Meyer-Platz 90 \\ 1250 Wien}
    Das bedeutet, dass das Schullogo im Ordner „figuren“ unter dem Namen „bg25.png“ abgelegt ist (Achtung: auch unter Windows ist der Pfad-Trenner ein Schrägstrich!), die Schule das Bundesgymnasium Wien XXV ist und am Hans-Meyer-Platz 90 im 25. Bezirk steht. Optimalerweise hat das Logo eine Höhe von 30pt (also 30 Pixel), ansonsten wird es gleichmäßig auf 30pt Höhe skaliert (Seitenverhältnisse werden beibehalten).
  • Ort und Abgabedatum folgen auf dem Fuße: Die Stadt oder der Ort der Schule, der bereits in der Adresse vorkommt, wird mittels \ort eingestellt, das Monat und Jahr der Abgabe mittels \date. Für obiges Beispiel empfiehlt sich also
    \ort{Wien}
    \date{Februar 2040}
    (Gesetzt den Fall, der Kandidat/die Kandidatin maturiert im Jahre 2040...)

Auf den folgenden Zeilen finden sich typographische Einstellungen, von denen der Zeilenabstand nicht ohne Absprache mit dem Betreuer/der Betreuerin geändert werden sollte: Der Befehl \zeilenabstand{1.5} (Z. 66) gibt an, dass die VWA, wie vom Bildungsministerium vorgeschrieben, eineinhalbzeilig gesetzt werden soll. Das ist sehr geschmacksabhängig, vielen Arbeiten tut solch großer Zeilenabstand nicht gut, er kann daher bspw. mittels \zeilenabstand{1} auf einzeilig reduziert werden. Mit Version 0.7 der Vorlage werden Fußnoten nun, egal wie groß der Zeilenabstand für die restliche Arbeit auch sein mag, einzeilig gesetzt, wie es die formalen Richtlinien des Ministeriums verlangen.

Wer möchte, kann sich seine Kopf- und Fußzeilen nach Maßgabe der Dokumentenklasse selbst auswählen, auf den Zeilen 78 - 81 finden sich Befehle, die diese Einträge steuern, es darf dabei manchmal aber nur einer ausgewählt werden:

  • \keinTitelImKopf entfernt den Titel aus den Kopfzeilen, wo er standardmäßig platziert wird.
  • \titelImKopfKlein verkleinert die Schriftgröße des Titels in den Kopfzeilen auf die kleinste, gerade noch lesbare. Diese Einstellung ist nicht zu empfehlen, lange Titel sollten eher in die Fußzeile. Dieser Befehl funktioniert nicht, wenn \keinTitelImKopf angegeben wurde.
  • \titelImFuss platziert den Titel im Format „Autor, Titel“ im linken Bereich der Fußzeile. Das ist besonders bei langen Titeln praktisch.
  • \schuleImFuss platziert den Namen des Autors/der Autorin im linken Bereich der Fußzeile und den Namen der Schule in den mittleren. Typographisch nur sinnvoll, wenn der Titel in der Kopfzeile steht. Funktioniert nicht, wenn \titelImFuss angegeben wurde.

Wer nichts außer den LaTeX-Standards aktuelles Kapitel und Seitenzahl in den Kopf- und Fußzeilen stehen haben möchte, der aktiviert einfach \keinTitelImKopf, die Fußzeile ist standardmäßig leer.

Auf Zeile 88 wird die erste Bibliographiedatenbank eingebunden, die auch mit dieser Vorlage mitgeliefert wird, nämlich „vwa.bib“. Es kann sinnvoll sein, wenn man sich mittels der Funktion „BibTeX exportieren“ Bibliographiecode aus den Bibliothekssystemen des österreichischen Bibliothekenverbandes (also fast alles Universitätsbibliotheken) herunterlädt, diese als eigenständige Dateien neben dem Hauptdokument zu speichern und wie gezeigt, einzubinden. biber wird sich dann um das Verarbeiten aller Dateien kümmern.

Auf Zeile 94 beginnt das eigentliche Dokument, von Zeile 103 - 109 befinden sich vorgefertigte Anweisungen für ein Abstract und ein Vorwort, letzteres ist lt. Ministerium optional, die Zeilen 107 - 109 können also im Ernstfall gelöscht werden. Wie gezeigt befinden sich die Inhalte für das Abstract und das Vorwort in den Dateien kapitel/_abstract.tex und kapitel/_vorwort.tex, wo sie geändert werden können. Eigene Kapiteldateien, wie bspw. die Beispieldatei kapitel/1_einleitung.tex sollten erst nach Zeile 115, wie in Zeile 117 gezeigt, aber jedenfalls vor Zeile 121, eingebunden werden.

Hat man in seiner ganzen VWA keine Abbildungen und Tabellen, so sollte die Zeile 124 entweder durch Voranstellen eines Prozentzeichens kommentiert oder gelöscht werden.

Den neuesten Handreichungen des Ministeriums ist zu entnehmen, dass eine wie hier auf Zeile 129 erzeugte Selbstständigkeitserklärung optional ist, was bedeutet, dass diese Zeile nach Absprache mit Direktion und Lehrkraft gelöscht werden kann.

Genauso optional aber manchmal notwendig ist eine Gendererklärung, die von der Vorlage seit Version 0.7 ebenfalls erzeugt werden kann. Generell ist es Usus, eine solche Erklärung der Arbeit voranzustellen, meist noch vor dem Abstract. In Zeile 101 ist gezeigt, wie man sie an ebendieser Stelle erzeugen kann. Wichtig anzumerken ist es, dass eine solche Gendererklärung zwar vom Ministerium empfohlen wird, aber ihre Inclusivität durch Verfasser*innen von VWA selbst bewertet werden muss. Ich persönlich rate von ihrer Verwendung ab, weil sie die Arbeit nicht wirklich inclusiver gestaltet, sondern immer noch einen fahlen Beigeschmack hat. Wie gesagt, das ist Geschmackssache und sollte deshalb unbeding mit der betreuenden Lehrkraft abgesprochen werden.

Der Wortlaut der Gendererklärung wurde aus diversen Diplomarbeiten übernommen; er scheint eine Art Konsens der mehr oder weniger wissenschaftlichen Welt zu sein - ich selbst bin für die Formulierung nicht verantwortlich und habe sie auch nicht ersonnen. Wem eine andere Formulierung besser gefällt, kann sie in Zeile 361 - 364 in der vwa.cls ändern.

Kapiteldateien

Für das eigene Verfassen von Kapiteln ist die Datei kapitel/1_einleitung.tex als Vorlage gedacht, sie zeigt wie Überschriften auf unterschiedlichen Ebenen erzeugt werden können. Weiter als \subsection sollte dabei allerdings nicht gegangen werden, das Ministerium verbietet ausdrücklich jede Gliederungebene länger als eine dreistellige, wie mittels \subsection erzeugt.

Zitieren

In der Bibliographiedatenbank vwa.bib können Einträge für das Literaturverzeichnis angelegt werden. Dabei wird jeder Eintrag mit einem eigenen Kürzel versehen, wie in der Datei gezeigt. Konkret sieht ein Eintrag bspw. so aus:

@book{id,                               % Eintrag vom Typ "Buch" mit Identifikation "id"
    author = {Max Mustermann},          % Autor ist Max Mustermann
    title = {Die Mutter aller Bücher},  % Titel
    year = {2000},                      % erschienen im Jahr 2000
    publisher = {Dudenverlag}           % verlegt vom Dudenverlag
}

Wichtig ist, dass die Identifikation, die direkt hinter der öffnenden geschwungenen Klammer steht, in der Bibliographiedatenbank einmalig ist und vor allem leicht merkbar ist. Denn Einträge aus der Bibliographiedatenbank werden mittels dieses Kürzels zitiert:

\zit{id}

Dieser Befehl erzeugt eine den ministerialen Vorgaben entsprechende Fußnote und sorgt dafür, dass der jeweilige Eintrag in das Literaturverzeichnis aufgenommen wird.

Will man der Fußnote etwas, bspw. Seitenzahlen, hintanstellen, so setzt man das in eckige Klammern vor die geschwungenen:

\zit[S. 45]{id}   % Erzeugt "Mustermann, 2000, S. 45" als Fußnote

Möchte man der Fußnote etwas voranstellen, so setzt man das in eckige Klammern vor die eckige Klammer der Schlussnotiz:

\zit[vgl.][S. 45]{id}   % Erzeugt "vgl. Mustermann, 2000, S.45" als Fußnote

Möchte man der Fußnote allerdings nur etwas voranstellen, so lässt man die zweiten eckigen Klammern, die für die Schlussnotiz gedacht waren, leer:

\zit[vgl.][]{id}   % Erzeugt "vgl. Mustermann, 2000" als Fußnote

Das Kommando \zit ist ein von der Dokumentenklasse erzeugter Shortcut für das BibLaTeX-Kommando \autocite, das freilich auch verwendet werden kann.

Hinweis zu den oben genannten Bibliothekssystemen: Die Software des österr. Bibliothekenverbandes erzeugt manchmal „komische“ BibTeX-Einträge, bspw. für die Sprache (hier wird manchmal „ger“ angefügt, was im Literaturverzeichnis nicht schön aussieht). Alle zu übernehmenden Einträge müssen deshalb geprüft werden, außerdem ist gerade bei Einträgen vom Typ @thesis und @phdthesis ein eigenes Feld, type = {Masterarbeit} bzw. type = {Doktorarbeit} anzuraten, da BibLaTeX standardmäßig seltsame Label vergibt, so steht bspw. bei @phdthesis-Einträgen lediglich „Diss.“ im Literaturverzeichnis.

Hinweis zu mehreren konsekutiven Fußnoten: Wer mehrere Fußnoten hintereinander hat (was man, von einem typographischen Standpunkt aus gesehen, ohnedies unterlassen sollte), kann sie mit einem kleinen Trick direkt von LaTeX mit einem Trennzeichen trennen lassen, sodass es nicht aussieht, als hätte man eine einzige Fußnote mit sehr großer Nummer. In Zeile 14 kann nach parskip=half noch die Option footnotes=multiple (mit einem Komma getrennt) angehängt werden. Wenn man also die Voreinstellungen übernommen hat und nur diese Option angehängt hat, sollte die Zeile nun wie folgt aussehen:

\documentclass[a4paper,12pt,oneside,BCOR=0mm,bibliography=totoc,parskip=half,footnotes=multiple]{vwa}

Das standardmäßige Trennzeichen ist dabei ein hochgestelltes Komma. In der KOMA-Script-Dokumentation, auf S. 94 in der deutschsprachigen Fassung, ist nachzulesen, wie man dieses Zeichen austauschen kann.

Abbildungen

Abbildungen sind ein wenig kniffliger anzulegen, aber auch nicht schwierig. Angenommen, ich möchte die Datei „funktion1.png“ als Abbildung mit der Unterschrift „Lineare Funktion ersten Grades“ in meine Arbeit übernehmen, so schreibe ich:

\begin{figure}[h]
\centering
\includegraphics{funktion1.png}
\caption{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}
\label{fig:funktion1}
\end{figure}

Das erzeugt eine zentrierte Abbildung aus der Datei funktion1.png mit der Unterschrift „Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)“, sodass auch die Quelle angegeben ist, und einem LaTeX-internen „Label“ mit der Bezeichnung fig:funktion1. Mittels \ref{fig:funktion1} kann dann später im Dokument auf diese Abbildung verwiesen werden, sodass auch die richtige Abbildungszahl automatisch übernommen wird.

Anmerkung: Zur Übersichtlichkeit empfiehlt es sich, auch die Abbildungen in einem eigenen Ordner aufzubewahren.

Neue, einfache Möglichkeit: Weiters ist es möglich, über zwei von der Dokumentenklasse zur Verfügung gestellte Kommandos die oben gezeigte Struktur für Abbildungen ganz einfach mit einem Aufruf zu erzeugen.

Wer einfach ein Bild einbinden möchte, der verwendet, um dieselbe Datei wie im obigen Beispiel in das Dokument zu übernehmen:

\abbildung{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}{funktion1.png}

Standardmäßig ist damit auf die Abbildung mithilfe von \ref{abb:funktion1.png} zu verweisen, es wird im Label also immer der Dateiname mit vorangestelltem Präfix abb: verwendet.

Wem das aber nicht flexibel genug ist und stattdessen selbst auch noch die Beschriftung im Abbildungsverzeichnis und das Label, mit dem man auf die Figur verweisen kann, anpassen möchte, der verwendet folgendes Kommando:

\abbildung*{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf., erstellt mittels GeoGebra)}{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}{abb:funktionLinearErsterGrad}{funktion1.png}

Somit wird im Abbildungsverzeichnis für diese Abbildung der Text „Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf., erstellt mittels GeoGebra)“ angedruckt und auf diese Abbildung lässt sich mit \ref{abb:funktionLinearErsterGrad} verweisen. Wichtig ist, dass hier, um konsistent zu bleiben der Präfix abb: mit eingegeben werden muss, sonst würde er schlichtweg fehlen (ist kein Fehler, erschwert aber die Handhabung, wenn man beide Varianten mischt).

Abbildungen im Text platzieren: Wer Microsoft Word, LibreOffice o.ä. gewohnt ist, dem wird es sicherlich spanisch vorkommen, dass LaTeX die Abbildungen möglichst am Rande von Text platziert. Mit einiger Trickserei kann man LaTeX dazu zwingen, die Abbildung direkt dort, wo sie definiert wurde, so in den Text zu platzieren, dass der Text, der an der Stelle steht, die Graphik umfließt. Das ist nun auch mit Version 0.5 dieser Vorlage möglich, allerdings wird das Paket wrapfig benötigt.

Wie bereits oben gezeigt, können Abbildungen, die der Text umfließt, so erzeugt werden:

\umflussabbildung{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}{funktion1.png}

Analog zu den anderen, standardisierten Abbildungskommandos gibt es auch hiervon eine Version mit Sternchen, bei der man seine eigenen Beschreibungen für das Abbildungsverzeichnis und Label erzeugen kann:

\umflussabbildung*{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf., erstellt mittels GeoGebra)}{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}{abb:funktionLinearErsterGrad}{funktion1.png}

Anmerkung: Ist das Paket wrapfig nicht installiert und werden dennoch Umflussabbildungen verwendet, bricht die Vorlage das Zusammenbauen der Arbeit nicht ab: Es wird ein Fehler angezeigt und die Graphik stattdessen mit der der verwendeten Variante von \umflussabbildung oder \Umflussabbildung äquivalenten Version von \abbildung oder \Abbildung fortgefahren, Sie können also dennoch auf die Abbildung mittels \ref verweisen.

Skalierte Abbildungen: Manchmal kommt es vor, dass man mit sehr großen Abbildungen zu tun und kämpfen hat, weshalb es geschickt erscheint, die Graphiken zu skalieren. Selbstverständlich geht das auch mit LaTeX und mit Version 0.5 dieser Vorlage auch sehr einfach mit den groß geschriebenen Varianten aller oben gezeigten Kommandos. Dabei sind die Parameter für die Bildgröße, die an das Paket graphicx weitergeleitet werden, immer das letzte Argument:

\Abbildung{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}{funktion1.png}{height=2cm}
\Abbildung*{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf., erstellt mittels GeoGebra)}{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}{abb:funktionLinearErsterGrad}{funktion1.png}{height=2cm}

Bei den Kommandos für Umflussabbildungen muss man allerdings ein bisschen aufpassen: Die „normale“ Version definiert die Breite des Abbildungsbereiches mit 0.5\textwidth, also 50 % des Bereiches, der für Fließtext zur Verfügung steht, und die Breite der Graphik mit 0.48\textwidth, sodass links und rechts der Graphik je 1 % des Textbereiches Abstand gehalten wird. Die skalierbare Version der Umflussabbildungen behält jedoch die Größe der Abbildung mit 50 % bei! Es ist daher unmöglich, die Graphik größer als 50 % des Textbereiches zu skalieren und macht eigentlich wenig sinn, viel kleiner als 40 % zu gehen. Es sollten bei skalierten Umflussabbildungen allerdings, sollte man sie tatsächlich benötigen oder verwenden, immer dynamisch berechnete Größen verwendet werden, also quasi faktor mal \textwidth, wie in den folgenden Beispielen gezeigt:

\Umflussabbildung{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}{funktion1.png}{width=0.3\textwidth}
\Umflussabbildung*{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf., erstellt mittels GeoGebra)}{Lineare Funktion ersten Grades (Abb.: Verf.)}{abb:funktionLinearErsterGrad}{funktion1.png}{width=0.3\textwidth}

Weitere Skalierungsmöglichkeiten über die großgeschriebenen Varianten sind alle, die das graphicx Paket unterstützt; überdies können auch alle anderen optionalen Parameter des Kommandos \includegraphics, die in der Dokumentation von graphicx auf Seite 9 angegeben sind, verwendet werden.

Anführungszeichen

Wer korrekte österreichische Anführungszeichen setzen will (empfiehlt sich), der kann folgende Methoden verwenden:

  • entweder zwei Beistriche als öffnende und zwei Backticks (links neben der „Löschen“-Taste [Backspace] auf den meisten Tastaturen) als schließende Anführungszeichen:
    unter ,,Anführungszeichen``
  • oder das Kommando \enquote, wie folgt:
    unter \enquote{Anführungszeichen}
    Dies Kommando kommt aus dem Paket csquotes, das für das Literaturverzeichnis schon auf österreichische Anführungszeichen konfiguriert ist.
  • Wem das aber zu kompliziert ist, der nimmt einfach ", also die Gänsefüßchen, die mit Shift + 2 erzeugt werden, vorne und hinten:
    unter "Anführungszeichen"
    Einfache Anführungszeichen müssen allerdings so oder so wie unten beschrieben gesetzt werden:

Natürlich ist es mit den doppelten Anführungszeichen allerdings nicht getan. Wer in Zitaten Zitate hat, wird um einfache Anführungszeichen nicht herumkommen. Das geht wie folgt:

unter ,einfachen` Anführungszeichen

Hierbei ist das erste Anführungszeichen ein ganz normaler Beistrich.

PDF erzeugen

Ist die Arbeit fertig abgefasst, oder möchte man sich den Zwischenstand ansehen, so kann man eine PDF-Datei erzeugen. Das funktioniert entweder über einen gesonderten LaTeX-Editor, wie „TeXWorks“, der mit TeX Live mitgeliefert wird, oder über die Kommandozeile durch Ausführen der folgenden Abfolge von Befehlen:

pdflatex vwa.tex
biber vwa
pdflatex vwa.tex
pdflatex vwa.tex

Dann sollte man einen Haufen neuer Dateien, incl. einer „vwa.pdf“, in seinem Ordner liegen haben.

Anmerkung: Unter Windows ist freilich an die Programmnamen ein .exe anzuhängen!

Fortgeschrittene Einstellungen

Es kann an der Datei vwa.tex noch einiges anderes geschraubt werden, was sich evtl. als nützlich erweisen kann.

Bindungsverfahren

Hat man sich für ein Bindungsverfahren entschieden, so ist beim Copyshop zu erfragen, wieviel Bindungskorrektur miteinberechnet werden muss. Diese Bindungskorrektur ist jener Teil, der links von den Seiten nach dem Binden nicht mehr sichtbar ist. Kennt man diese Zahl nun, ändert man in der Zeile 14 den Ausdruck BCOR=0mm auf den gewünschten Millimeterwert (mittels BCOR=..mm).

Achtung: LaTeX, oder besser KOMA-Script, auf dem die Dokumentenklasse basiert, wird dadurch gezwungen, nicht nur den Inhalt nach rechts zu verschieben, sondern den gesamten Schriftbereich („Satzspiegel“) neu zu berechnen! Alle layouttechnischen Änderungen, die man zum Abschluss der Arbeit vielleicht vornehmen möchte, sollten erst nach Einstellen der Bindungskorrektur getroffen werden!

Schriftgröße

Eine Schriftgröße von 12 Punkt ist typographischer Standard. Sofern möglich sollte keine Schriftgröße unter 10 Punkt und keine Schriftgröße über 12 Punkt gewählt werden. Sollte man sich mit 12 Punkt allerdings nicht anfreunden können, so kann man in Zeile 14 den Ausdruck 12pt durch die gewünschte Größe ersetzen.

Absatzabstand

Der Abstand zwischen zwei Absätzen wird durch die Einstellung parskip in Z. 14 geregelt. Standardmäßig würde LaTeX gar keinen Abstand machen, sondern die erste Zeile des neuen Absatzes einrücken. In Europa ist es allerdings Usus, einen halbzeiligen Abstand einzuschieben. Aber auch das ist Geschmackssache, weshalb statt parskip=half auch Werte wie full (für ganzzeiligen Abstand), off (für Einzug statt Abstand) und never (nie, auch nicht, wenn explizit verlang, einen Abstand zwischen zwei Absätzen erlauben) gewählt werden kann (wenngleich unsinnig).

Literaturverzeichnis aus dem Inhaltsverzeichnis entfernen

Das Bildungsministerium gibt vor, dass das Literaturverzeichnis (wie in europäischen wissenschaftlichen Arbeiten üblich) im Inhaltsverzeichnis angegeben werden muss. Will man das unter gar keinen Umständen, kann man den Eintrag bibliography=totoc in Zeile 14 entfernen, oder, falls man ihn irrtümlich entfernt hat, wieder anfügen (mit Komma getrennt!).

Anderssprachige Arbeiten

Bei vielen anderen Sprachen, man muss nur auf Englisch schauen, gelten freilich andere Textsatzregeln, v.a. hinsichtlich Anführungszeichen und selbstverständlich Silbentrennung. Wer seine Arbeit daher in einer anderen Sprache als Deutsch verfasst, muss einige Anpassungen vornehmen:

  • Silbentrennung: In Z. 19 muss die entsprechende Sprache als letzte in der Liste in den eckigen Klammern angeführt werden, um sie als Standardsprache festzulegen. Wer nur, bspw., das Abstract, auf Englisch o.a. verfasst, muss diese Sprache vor naustrian eingeben. Für eine englischsprachige Arbeit sähe die Zeile 19 also wie folgt aus:
    \usepackage[naustrian,english]{babel}
    Bessere (und vor allem ausführlichere) Information, wie man mit mehrsprachigen LaTeX-Dokumenten umgeht, findet sich in der Dokumentation des babel Paketes.
  • Anführungszeichen: Es empfiehlt sich, statt der „magischen“ Anführungszeichen (doppelte Verwendung von " erzeugt korrekte österr. Anführungszeichen) die für diejenige Sprache gedachten Mehrzeichen-Anführungszeichen zu verwenden, bspw. für englischsprachige Arbeiten:
    unter ``Anführungszeichen''
    Um die magischen Anführungszeichen abzuschalten, muss die Zeile 24 entw. gelöscht oder auskommentiert werden.
    Die konkreten Einstellungen für das csquotes Paket (sofern man überhaupt \enquote verwendet oder die Arbeit gänzlich anderssprachig ist) verschiedene Sprachen finden sich in dessen Dokumentation auf Seite 17. Der enstpr. style Eintrag muss dann in Z. 23 gesetzt werden.
  • Deckblatt: Sofern das verlangt wird, und die Arbeit gänzlich in einer anderen Sprache als Deutsch verfasst wird, muss auch das Deckblatt geändert werden. Hierzu muss in der Datei vwa.cls in Zeile 144 der Textbaustein abgeändert werden.

Fehler, Fragen

Ich hoffe, dass diese Vorlage den an LaTeX interessierten Maturanten und Maturantinnen eine Hilfe ist. Sollten bei der Verwendung dieser Vorlage und der Dokumentenklasse Fragen oder Probleme auftreten, kann oben über „Issues“ eine Frage gestellt oder ein Problem gemeldet werden; ich bin sehr daran interessiert, beim Einstieg in LaTeX bestmöglich zu helfen.

Danksagungen, Verweise

Die hier angebotene Dokumentenklasse basiert auf der Dokumentenklasse scrbook aus dem wunderbaren KOMA-Script-Projekt, dem ich an dieser Stelle danken möchte.

Weiters existiert von Karl Voit von der TU Graz, ebenfalls hier auf GitHub, eine ähnliche Vorlage, die mich erst auf die Idee brachte, diese Dokumentenklasse anzufertigen. Da sie allerdings deutlich umfangreicher ist, habe ich mich lediglich an ihr orientiert und keinen Code übernommen.

Copyright

Die Dokumentenklasse vwa.cls, die das Herzstück der Vorlage ausmacht, ist lizenziert unter der LaTeX Project Public License, Version 1.3. Die entsprechenden Regelungen, hier einsehbar, gelten und in der Arbeit wird ein entsprechender Hinweis angedruckt, der zwar entfernt werden kann, aber im Sinne der Fair-Use-Mentalität nicht entfernt werden sollte.

Die mitgelieferten Vorlagedateien, kapitel/_abstract.tex, kapitel/_vorwort.tex, kapitel/1_einleitung.tex, vwa.tex und vwa.bib sind von der LPPL ausgenommen und müssen daher in der Arbeit nicht erwähnt werden.

Dieses gesamte Repository unterliegt allerdings folgendem Copyright:
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